„Prädestiniert für Ansprachen und Reden bei Versammlungen und Demos. Dazu musste man aber noch ein Mikrofon einstecken. Das praktische Teil war aber auch bei Straßenmusiker*innen populär. Offenbar war die Abspielgeschwindigkeit des Kassettenrekorders regelbar. Nachteil: Die dunkle Schaumstoffabdeckung des Lautsprechers löst sich mit den Jahren auf.“ (Ulrich Hägele)

Verstärker und Kassettenrekorder in einem: Die Philips D6550 Aktivbox war ein echtes Multitalent, die Gitarren und Mikrofone zugleich verstärkte. Dafür hatte sie drei Eingänge und einen dynamischen Lautsprecher. Mit der Philips D6550 ließen sich aber auch Mixtapes erstellen, also Kassetten produzieren und abspielen. Mit einer Breite von 36, einer Höhe von 50, einer Tiefe von 21 Zentimetern und einem Gewicht von gerade einmal 7,2 Kilogramm war die Box zudem leicht zu transportieren. 

Die Philips Aktivbox fand neben Versammlungen und Demos auch in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen Verwendung. Das Gerät hat ein Gehäuse aus Holz und eine Leistung von 20 Watt. Im Handel war es für 550 DM (275 Euro) erhältlich – nicht gerade billig, aber im Vergleich zu anderen Gitarrenverstärkern erschwinglich. Ein reiner Gitarrenverstärker von Marshall kostete 1982 gebraucht schon mindestens 800 DM (400 Euro). Dafür hatte dieser Amplifier aber auch eine Leistung von 100 Watt. 

Die Firma Philips gibt es schon seit 1891, gegründet im niederländischen Eindhoven. 1926 entstand der deutsche Zweig, die Philips Deutschland GmbH. Philips entwickelte Produkte wie Elektrorasierer, Plattenspieler, elektronische Heimorgeln, Energiesparlampen, mobile Diktiergeräte und den ersten Kassettenrekorder. Aktuell stellt Philips neben Elektronikgeräten für Privathaushalte auch Apparate für die Medizintechnik her.