„Mit dem Kassettenrecorder haben wir viele Uni-Projekte durchführen können, beispielsweise auch Interviews aufgenommen. Da ist man mit dem Gerät rumgelaufen. Das hat einen optimalen Tragegriff, eine ganz normale Tastenkombination, ein Zählwerk mit Nullschaltung und einen Lautsprecher. Du konntest auch ganz einfach dein Mikrofon und Kopfhörer einstecken.“ (Ulrich Hägele)

Bereits in den frühen 1980er Jahren war es mithilfe des transportablen Cassetten Recorder Standard SR-367 möglich, an jedem beliebigen Ort Musik abzuspielen – damals brandneu, heutzutage selbstverständlich und kaum mehr wegzudenken. Zum Spielen brachte man dieses Gerät mit vier großen CR-14-Batterien, deren Nennspannung üblicherweise 1,5 Volt entsprach. Der Kassettenrecorder zeichnete sich durch seine Multifunktionalität aus und eignete sich so für ganz unterschiedliche Zwecke. 

Der Cassetten Recorder Standard SR-367 war auch ein wichtiges Aufnahmegerät für Hörfunkreportagen und Oral History. Man steuerte es einfach mit den Tasten Play und Pause. Je nach Bedarf gab es zusätzlich Taschen, die den Kassettenrecorder vor Regen und Kratzer schützten.

Mittlerweile hat die in den 1960er Jahren von Philipps erfundene Musikkassette wieder an Beliebtheit gewonnen, eine Retrowelle ist zu diagnostizieren – was die hohen Verkaufszahlen von Kassetten bestätigen. Fast 200.000 Kassetten verkauften sich 2022 alleine in den USA. Schon vor einigen Jahren haben Indie- und Underground-Labels die Kassette wegen der einfachen Herstellung und geringen Kosten wieder für sich entdeckt. Auch im Kulturkaufhaus Dussmann in der Berliner Friedrichstraße gibt es wieder eine kleine Abteilung mit Indie-Musik auf Kassetten. Für Fans sind Kassetten oft Sammelobjekte in limitierter Stückzahl. Wohl dem, der auch noch einen funktionsfähigen Cassetten Recorder Standard SR-367 in seinem Besitz hat.