Uher Report 4200 Stereo IC | Mobiles Aufnahmegerät | 1973-1979
Das Uher Report kam im Herbst 1961 auf den Markt. Es war das erste wirklich portable Magnetofon – konstruiert ohne schwere Röhrentechnik, sondern mit Transistoren. Das Uher Report zeichnete Musik, Sprache und andere Soundelemente in einer bis dato unerreichten Klangqualität auf. Das kleine, leicht zu bedienende Gerät etablierte sich denn rasch auch international bei Hörfunkreporter*innen als beliebtes und universal nutzbares ‚Arbeitstier‘. Es kam allerdings ebenso bei Hobbyaufnahmen zum Einsatz. Wer ein solches Gerät besitzen wollte, musste je nach Ausführung tief in die Tasche greifen: 1968 waren zwischen 594 DM (297 Euro) und 1.114 DM (557 Euro) plus 11 Prozent Mehrwertsteuer fällig.
Im Gegenzug erhielt man ein zuverlässiges Tonbandgerät, das Uher in all seinen Ausführungen nahezu 1,5 Millionen Mal produzierte. „Ich wollte so ein Teil unbedingt haben und investierte 1973 mein ganzes Konfirmationsgeld in ein Uher Report 4000 IC. Mit dabei war eine schwarze Tasche mit Riemen und ein Akku plus Ladegerät. Das kostete aber alles extra. Ich kannte eine Verkäuferin in Stuttgart bei der Lerche in der oberen Königstraße. Die bekam 20 Prozent Rabatt. Trotzdem hat das Bandgerät mit dem Zubehör noch 700 Mark (350 Euro) gekostet – eine Menge Geld. Mein Uher Report war in den folgenden Jahren mein ständiger Begleiter: auf Partys, Klassenwanderungen oder im Schullandheim spielten wir damit Musik oder nahmen selbst auf, was wir mit der Gitarre so draufhatten – Songs von den Stones, den Beatles und Locomotive Breath von Jethro Tull.“ (Ulrich Hägele)
Das hier abgebildete Uher Report 4200 Stereo IC lief in den Münchner Uher-Werken irgendwann zwischen 1973 bis 1979 vom Band. Vorne: DIN-Eingänge für zwei Mikrofone – glasklare Aufnahmen in Stereo waren möglich. Die Wiedergabe erfolgte mit dem an der Front eingebauten Lautsprecher in Mono. Außerdem hatte es Anschlüsse für Kopfhörer, separate Lautsprecher, das Ladegerät und die externe Stereoanlage. Das Uher Report war eines der wenigen Magnetofone mit vier Bandgeschwindigkeiten: 2.4, 4.75, 9.5 und 18 Zentimeter in der Sekunde. Geheimdienste nutzten es gerne für mobile Abhöraktionen – bei der niedrigsten Bandgeschwindigkeit konnte man stundenlang aufnehmen, ohne das Band zu wechseln. Bei der höchsten Bandgeschwindigkeit waren sogar Aufnahmen in HiFi-Qualität mit einem Frequenzumfang von 40 Hz bis 20.000 Hz möglich.
Das Uher Report gilt als Meilenstein in der Entwicklung der Tonaufzeichnungstechnologie Seine technischen Innovationen ebneten den Weg für die heutige digitale Aufnahmetechnik und beeinflussen weiterhin die Arbeit von Toningenieur*innen, Produzent*innen und Künstler*innen weltweit.