Memorex Chroma 90 | Videoband | 1970er Jahre
Das Memorex Videoband eignete sich für das Aufzeichnen von Videos. Dies geschah in verschiedensten Formaten und Techniken, von linear bis hin zur Schrägspur. Diese Videos können Filme sein oder eine Fernsehserie, bei der man keine Folge verpassen wollte. Die Aufzeichnung ging aber auch mit einer großen Verwaltungsarbeit einher. Das abgebildete Memorex Videoband war ziemlich groß und benötigte dementsprechend einen großen Videoabspieler – mit einer Bandbreite von zwei Zoll und einer Spieldauer von 61 Minuten.
Ein normales Magnetband für den Hausgebrauch hatte einen Frequenzbereich von 20 Hertz bis 20 Kilohertz. Der Frequenzbereich des Videobands ging weit darüber hinaus. Um das Videoband zu bespielen, magnetisierte ein Tonkopf das Band. Je größer der Frequenzbereich war, desto mehr magnetische Stärke wurde gebraucht, weshalb man zum Beispiel bei linearen Aufzeichnungen eine sehr große Bandbreite benötigte. Zudem hatte ein breiteres Band weniger Signalstärke. Es ist damit betriebssicherer, da es einfacher zu lagern war – sonst konnte es zum sogenannten „Vorecho“ kommen, einem Echoeffekt, der sich im Bandgeräusch niederschlägt. Dieser entstand, wenn der Magnetismus des Bandes auf die nächste Bandschicht übersprang. In Zeiten von Netflix und Co. haben Videobänder kaum mehr einen Stellenwert. Auch die gute alte VHS-Kassette ist weitgehend verschwunden oder wird nur noch in Insiderkreisen genutzt.
Die ursprünglich 1961 gegründete Memorex Corp. ging gezwungenermaßen mit der Zeit und stellt heute nur noch Unterhaltungselektronik her, wie zum Beispiel DVD- sowie CD-Laufwerke und Computerzubehör. Mittlerweile ist der einstige Slogan des damals weltweit erfolgreichen Unternehmens nicht mehr zeitgemäß – aber zu seinen Zeiten war er das definitiv: „Is it live, or is it Memorex?“