Die Bessy S ist eine analoge Kleinbildsucherkamera, entwickelt von Voigtländer in Braunschweig. Ihr Gehäuse bestand aus Metall und Kunststoff. Sie war leicht, dennoch sehr stabil und kostete 150 DM (75 Euro).  

In die Kamera passte der heute nicht mehr erhältliche Kassettenfilm 126 mit einem Negativformat von 28 x 28 Millimeter. Sie besaß einen automatischen, selengesteuerten Belichtungsmesser, der Filmtransport erfolgte manuell. Das fest eingebaute Objektiv stammte ebenfalls von Voigtländer. Es hatte eine Festbrennweite von 44 mm und eine Lichtstärke von 1:8,0. Die Entfernung musste man manuell einstellen – natürlich gab es noch keinen Bildstabilisator. Der Verschluss Prontor 200 V stammte von Alfred Gauthier, hergestellt in Calmbach im Schwarzwald. Dabei handelte es sich um einen Zentralverschluss, bei dem die Belichtung manuell gewählt werden konnte. Die längste Verschlusszeit lag bei 1/30, die kürzeste bei 1/200 Sekunde. Der aufgesteckte Blitzwürfel der Marke Osram diente für die Fotografie bei Kunstlicht.

„Ich glaube, dass es früher auch einfach noch viel besonderer war, Fotos zu machen. Da hat man sich ganz genau überlegt, wann man jetzt die Kamera mitnimmt. Und vor allem war das einfach auch toll, Fotoalben zu basteln. Ich habe für meine Kinder viele Alben gemacht, und da schaut man einfach nochmal gerne rein nach ein paar Jahren und denkt dann an den Moment, den man damals unbedingt fotografieren wollte.” (Erika Frey)