Elektronenröhren – ein wichtiges Bauelement für viele technische Geräte. Grundlage für die Fertigung von Elektronenröhren ist die Erfindung des im Jahr 1883 patentierten Gleichspannungsreglers von Thomas Edison. In einem Experiment hatte er den Edison-Effekt entdeckt, als er feststellte, dass zwischen einer weiteren, in eine Glühlampe eingeführten Elektrode und dem eigentlichen Glühfaden ein elektrischer Strom nachgewiesen werden konnte, wenn die betreffende Glühlampe eingeschaltet war. Die Elektronenröhre, auch Vakuumröhre genannt, nutzte diesen Effekt, um im luftleeren Raum Elektronen zu erzeugen und zu steuern. Das ermöglichte es, Elektronenröhren mit einer Vielzahl an Funktionen herzustellen. Sie konnten elektrische Signale erzeugen, gleichrichten, verstärken oder modulieren. 

Diese Funktionen machten sie zu einem zentralen Funktionsteil von Hi-Fi-Verstärkern oder anderen professionellen Audiogeräten. Sie kommen auch heute noch im ambitionierten Hi-Fi-Markt und in Gitarrenverstärkern zum Einsatz. Eine spezielle Elektronenröhre bei alten Rundfunkgeräten ist übrigens das sogenannte „Magische Auge“. Hier befindet sich ein Leuchtschirm auf dem Kopf der Röhre. Wenn man den Sender optimal eingestellt hatte, sah das blau-grüne Licht darin aus wie ein leuchtendes Auge. 

Eine weitere Röhrenvariante ist die sogenannte Braunsche Röhre, die auch Fernsehbilder erzeugen kann. Deutschland gehörte weltweit zu den ersten Herstellern von Vakuumröhren für Audiogeräte sowie Rundfunk- und Fernsehtechnik. Unternehmen wie Telefunken, Valvo, Siemens und Lorenz waren bekannte deutsche Röhrenhersteller. Ab den späten 1950er Jahren ersetzte man die Elektronenröhren in Verstärkern schrittweise durch Transistoren. In Geräten wie Fernsehern und Computerbildschirmen lösten Flüssigkristallbildschirme oder OLEDs erst in den 2000er Jahren die Bildröhre ab. Aktuell werden nur noch spezielle Röhrentypen produziert, vor allem in Russland und China.