Im Archiv des Tübinger Zentrums für Medienkompetenz (ZFM) im Brechtbau der Universität befindet sich eine große Sammlung an technischen Artefakten von medienhistorischer Bedeutung, überwiegend aus den Bereichen Film, Fernsehen und Hörfunk. Es sind Zeugen vergangener Zeiten, in denen man mit Kofferradio oder Walkman durch die Gegend reiste, wo es noch echte Bildröhren, Magnetofone oder Rundfunkempfänger im Art Déco-Design gab – Geräte, die einst bahnbrechend waren und aus heutiger Sicht zwar faszinierend, aber oft eher unpraktisch erscheinen.
Die Objekte sind so divers wie die Mediengeschichte selbst: Filmleuchten und Messgeräte, Tonbandmaschinen und Radioapparate, Schallplatten und Magnetbänder, Schreibmaschinen und Kameras. Einige Stücke waren viele Jahre im Einsatz, andere wurden bereits nach kurzer Zeit ausgemustert, da eine neue Norm neue Geräte erforderte.
Im Rahmen eines Lehrforschungsseminars im Masterstudiengang Medienwissenschaft, unter der Leitung von Ulrich Hägele und Klaus Langeneckert, holten 20 Studierende rund 80 mediale Artefakte aus dem Archiv – buchstäblich ins Rampenlicht des wissenschaftlichen Interesses. Ziel der Lehrveranstaltung war eine Online-Ausstellung mit Objekten der Sammlung und ein gedruckter Katalog. Hierzu suchten sich die Teilnehmer*innen Objekte aus dem Fundus aus und erzählten in kurzen Texten ihre Geschichte – schrieben sozusagen ihre technische Biografie und machten diese Geräte damit wieder präsent.
Die Kurzbiografien gibt es aber nicht nur in Textform, sondern auch als Audio-Files. So könnt Ihr in die mediale Technikgeschichte eintauchen und auf Entdeckungsreise zu den medialen Artefakten gehen. Die Realisierung erfolgte in vier Gruppen: Text- und Bildredaktion, Homepage und Kataloglayout. Die Studierenden fotografierten in Teamarbeit die Objekte, entwarfen die Webseite sowie den Katalog und redigierten die Texte. Die Ergebnisse findet Ihr auf den folgenden Seiten oder auch haptisch im analogen Ausstellungskatalog.