Ein Traum von einem Filmprojektor: Der Siemens 2000, das „Profimodell“ für Schulen, Universitäten und kleine Kinos, gebaut seit 1952. „Mit so einem Gerät schauten wir in den Seminaren die Filme aus dem Archiv des Ludwig-Uhland-Instituts oder aus dem Institut für den wissenschaftlichen Film (IWF) in Göttingen – das waren vorwiegend Streifen über alte Handwerksformen oder auch Tracht und ländliche Bauformen.“ (Hermann Bausinger)

Der Projektor hatte ein elf Kilogramm schweres Gehäuse aus Metall für Lampen von 250 bis 1000 Watt Leistung, Wechselobjektive – hier mit Astro-Kino 1:1,6/50 mm – und Spulen mit bis zu 600 Meter Film – mit Verlängerungsarm auch für 1.200-Meter-Spulen. Beim Siemens 2000 konnte man die Geschwindigkeit mit einem Fliehkraftreglerschalter stufenlos zwischen 16 und 26 Bildern pro Sekunde einstellen, was die Projektion von Stummfilmen im passenden Tempo ermöglichte. „Das Gerät war so simpel konzipiert, dass es praktisch jeder bedienen konnte, ohne größeren Schaden anzurichten. Ich erinnere mich allerdings, dass der Motor doch ziemlich laut ratterte.“ (Hermann Bausinger)

Den Siemens 2000 gab es in unterschiedlichen Versionen: Stummfilmausführungen, Exemplare für Lichtton, für Licht- und Magnetton mit fest angeflanschtem oder separatem Unterstell-Röhrenverstärker, mit und ohne Tonaufnahmemöglichkeit sowie Geräte mit einem separaten Bandlaufwerk auf der Projektorrückseite zur Nachvertonung eigener Filmaufnahmen. Später in den 1960er Jahren wurden die Röhren in den Verstärkern durch Transistoren ersetzt. Ihre Filmsparte löste Siemens 1969 auf.

Der Projektor kostete 1954 bei Photo-Porst 1.050 DM, plus 50-mm-Objektiv 84 DM, Vorwiderstand 10 DM, Lampe 23 bis 43 DM und Projektorkoffer 50 DM. Das heißt: summa summarum um die 1.220 Mark. Bei einem durchschnittlichen Monatslohn im Jahr 1952 von 400 DM war der Siemens 2000 für normale Haushalte also kaum erschwinglich.