Der WD 470 ist ein wegweisender Radioempfänger aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, produziert 1933 von Lumophon, Bruckner & Stark in Nürnberg.

Lumophon gehörte seinerzeit zu den großen Namen in der Branche und hatte einen Marktanteil von 5,8 Prozent. Der WD 470 verfügt über ein poliertes Gehäuse in Kathedralenform aus Nussbaumfurnier. Auffällig ist die strikte Symmetrie, nach der die Lautsprecherverkleidung, beide Senderanzeigen (für Mittelwelle und Langwelle) sowie die vier Knöpfe angeordnet sind. Mit dem obersten Drehknopf konnte zwischen Radiosendern verschiedener Metropolen gewechselt werden – darunter Rom, Stockholm, Brüssel oder auch Mühlacker im Enzkreis. Dort hatte die Reichspost 1930 einen Sendemast errichten lassen. Auf dem Gelände stand ein 190 Meter hohen Turm aus Kiefernholz – damals das weltweit höchste Bauwerk aus Holz. Die riesige Antenne strahlte die Programme des Süddeutschen Rundfunks (SÜRAG) aus, der 1924 als Aktiengesellschaft in Stuttgart gegründet worden war. Die Reichweite des Senders betrug bis zu 2.000 Kilometer. 

Wie in den frühen Jahren des Radios üblich, funktionierte der WD 470 mittels Röhrentechnologie. Die Röhren erzeugten einen warmen und angenehmen Klang, der sich von modernen digitalen Empfängern unterscheidet. Über die Qualität seiner Produkte war sich der Hersteller wohl bewusst. In einem zeitgenössischen Werbeprospekt heißt es: „Die Lumophon-Empfänger und -Lautsprecher sind zuverlässige Mittler. Ihre Konstruktion, ihre Arbeit und ihr Aufbau bedeuten Garantie, bringen Radioempfang und -wiedergabe so, wie Sie es sich wünschen.“ Der WD 470 war für 217 Reichsmark erhältlich.

Unser Exemplar ist ein wahrer Blickfang. Was ihn jedoch wirklich zu einem außergewöhnlichen Stück Technologie macht, ist seine bemerkenswerte Klangqualität. Ausprobieren lässt sich das heute allerdings nur noch schwer, denn seit 2016 sind in Deutschland sämtliche Mittelwellensender abgeschaltet.