„Die Sekretärin schätzt den angenehm leichten Kopfhörer und die mühelose Bedienung mit Hand- oder Fußschalter“ – so ein zeitgenössischer Werbetext. Die simple Funktionsweise hatte allerdings auch ihre Tücken: 1972 soll eine Sekretärin in der US-Administration in Washington, D.C. beim Annehmen eines Telefongesprächs aus Versehen eine Aufnahme auf ihrem Uher-Diktaphon gelöscht haben. Dies berichtet ein Podcast von Detlef Borchers im Zusammenhang mit dem Watergate-Skandal um den ehemaligen US-Präsidenten Nixon. Angeblich befanden sich auf dem gelöschten Band die bis heute fehlenden achtzehneinhalb Minuten der Tonbandaufzeichnungen, die in der Aufklärung der Watergate-Affäre eine Rolle spielen sollten.

Das Diktaphon 5000 war äußerst vielseitig und in den 1970er Jahren sehr beliebt. Es bot eine hervorragende Aufnahmequalität und eignete sich für den professionellen Einsatz. Die eingebaute Endlos-Schaltung (Loop) ermöglichte auch die Aufnahme von Dauer-Durchsagen und Hintergrundmusik für Aufzüge.

Uher hatte seinen Sitz in München. Ihre größten Erfolge erzielte die Elektronikfirma Mitte der 1950er bis Mitte der 1970er Jahre. Vom Band liefen: hochwertige Magnetofone, Diktiergeräte, Kassettenrekorder sowie viele weitere Audiogeräte. 

Das Uher-Universalgerät 5000 hat zweifellos eine bemerkenswerte Geschichte. Es war nicht nur für seine technische Qualität bekannt, sondern auch Teil eines der größten politischen Skandale der amerikanischen Geschichte. Heute kann man gebrauchte und noch funktionstüchtige Exemplare für 40 bis 80 Euro kaufen und sich damit ein Stück Audiotechnologie mit faszinierender Vergangenheit sichern. Neu kostete das Gerät um 1970 übrigens 605 DM (302,50 Euro).