In den 1960er Jahren produzierten die Uher-Werke München das „784 Royal“ in diversen Variationen. In einem mit grauem Kunstleder bezogenen Kasten saß ein komfortables 4-Spur-Stereo-Magnetofon mit zwei eingebauten Lautsprechern – wahlweise gab es auch eine Zarge aus Holz. Das Gerät war bereits komplett mit Transistoren bestückt und die Röhrentechnik damit passé. Das Uher 784 Royal bot vier Bandgeschwindigkeiten (2.4, 4.75, 9 oder 18 Zentimeter pro Sekunde) und war kompatibel für Spulen mit einem Durchmesser von bis zu 18 Zentimeter. Es ermöglichte sowohl Mono- als auch Stereo-Aufnahme und -Wiedergabe, unterstützte Synchro- und Multi-Playback wie auch Hall- oder Echo-Effekte. Es besaß vier Tonköpfe: Neben dem für Tonbandgeräte üblichen Lösch-, Aufnahme- sowie Wiedergabekopf verfügte es über einen zusätzlichen Dia-Kopf, mit dem man Lichtbildpräsentationen steuern konnte. 

Das Uher 784 Royal steht oft im Schatten des späteren Modells „Royal de Luxe“. Obwohl es über fast alle Funktionen seines Nachfolgers verfügte, war die Mechanik des 784 Royal noch etwas einfacher ausgelegt. „Das bedeutet aber nicht unbedingt einen Nachteil, denn selbst nach vielen Jahren funktionieren zumindest der Vor- und Rücklauf dieses 784-Modells problemlos. “Das kann man von vielen Royal de Luxe-Geräten nicht unbedingt behaupten”, stellt Tonbandgeräte-Enthusiast Christoph Reeg auf seinem Blog fest. 

Ein praktisches Detail des Modells waren die auf der Rückseite angebrachten Buchsen für Ein- und Ausgänge. Diese etwas eingebuchtete und mit einem Schieber verschließbare Position ermöglichte den Anschluss anderer Geräte.

Wer wie Christian Reeg neugierig ist und das Gerät aufschraubt, hat Blick auf eine etwas wilde, aber wohlbemerkt komplett von Hand verlötete Verdrahtung im Inneren. Der damalige Preis betrug 998 DM (499 Euro).