Wenn’s darauf ankommt: der reine Klang eines Uher Universal Tonbandgeräts, produziert ab 1958 in verschiedenen Ausführungen mit zahlreichen Funktionen und Zubehör. Von ihrem Münchner Stammsitz aus belieferte Uher sogar die anspruchsvollen Rundfunkanstalten von ARD und ZDF. Die Geräte waren auch „als Lehrgeräte für Sprachaufnahmen und Sprachwiedergaben in Schulen und Universitäten weit verbreitet. […] Ich erinnere mich, dass im Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft Prof. Gottfried Korff (1942-2020) so ein Uher Universal noch in den 1980er Jahren im Einsatz hatte.“ (Ulrich Hägele)

Mit seinen technischen Spezifikationen konnte sich das Uher Universal rasch einen Namen machen. Das Gerät verfügte über fünf Röhren. Das Hauptprinzip war die Niederfrequenz-Verstärkertechnik (NF), die in Form einer speziell ausgerichteten Endstufe eine exzellente Klangqualität ermöglichte. Außerdem hatte es einen eingebauten Lautsprecher mit einer Leistung von drei Watt. Auswählen konnte man drei Bandlaufgeschwindigkeiten: 2,4 oder 4,75 oder 9,5 Zentimeter pro Sekunde. Mit dem Allroundgerät waren bis zu acht Stunden Aufnahme möglich – Telefonate, Interviews, Musik, Geräusche und Diktate. Das Gerät wog acht Kilogramm, war 30 Zentimeter breit und passte auf jeden Tisch. Besonders praktisch war die Fünf-Tasten-Steuerung mittels E-Magneten, die es ermöglichte, das Gerät über einen Hand- oder Fußschalter als Diktiergerät zu nutzen, sowie die vollautomatische Ton-Dia-Projektion. Laut Ulrich Hägele konnten Sekretär*innen die zuvor von ihren Chefs auf Band gesprochenen Texte bequem mit einem Fußschalter abhören und -tippen. Das Gerät eignete sich auch ideal für Schmalfilmsynchronisationen.

Das Uher Universal kostete je nach Ausstattung mindestens 579 DM (238,50 Euro) und war also nicht gerade günstig. Dennoch erfreute es sich im Büro und auch für die private Nutzung mit seinen vielseitigen Anschlussmöglichkeiten sowie einer zuverlässigen und robusten Mechanik großer Beliebtheit.