Die Mamiya RB67: „Mittelformat – Profi – Portrait“. Das vollmechanische Mittelformat-Kamerasystem der Firma Mamiya Digital Imaging war ganze drei Kilogramm schwer und nur für absolute Profis geeignet. Dank der robusten Konstruktion sowie Wechseloptik und austauschbaren Rückteilen, aber vor allem wegen der Möglichkeit, zwischen Hoch- und Querformat umzuschalten, eroberte die Kamera Fotostudios auf der ganzen Welt.

Bei der modular aufgebauten Systemkamera der 1970er Jahre konnte man zwischen Rollfilmmagazinen für 120er- und 220er-Filme wechseln. Mit letzteren konnte man doppelt so viele Bilder knipsen. Zudem gab es einen Adapter für Sofortfilm, ein Magazin mit einer 6 x 4,5-Maske, eines für Planfilm sowie eines für 70-mm-Meterware.

„Die Kamera habe ich für unsere analogen Fotokurse bei Foto Walter gekauft, […] der hat ein ganz wunderbares Schaufenster für Gebrauchtgeräte. […] Vor einigen Jahren habe ich da die Mamiya gesehen – und ich bin schier ausgeflippt – zu einem supertollen Preis! […]. Man muss mit einem externen Belichtungsmesser arbeiten. Als Profi hat man immer einen um den Hals gehabt. Das ist so ein Riesenteil in so einem Ledertäschchen. […] Passbilder konnte man mit der Mamiya toll machen, da hat man hinten eine Passbildkassette gehabt, da hast du gleich vier Bilder rausgekriegt.“ (Ulrich Hägele)

Als Nachfolgemodell der Mamiya RB67 erschien vier Jahre später die Mamiya RB67 Pro S, 1990 die Mamiya RB67 Pro SD. Für die RB67 war später auch ein digitaler Aufsatz erhältlich. 

In der Übergangszeit von analog zu digital wurde die digitale Technik zunächst als Prüfbild verwendet. Doch „wenn es dann ums richtige Bild ging, hat man wieder den Rollfilm genommen, weil da noch die Auflösung besser war. Es ist einfach ein Kultobjekt. Das Ding ist so stabil, dass es für die Ewigkeit gebaut ist.“ (Klaus Langeneckert)