Ein bekanntes Modell von Spindler & Hoyer war das in den 1920er Jahren hergestellte Göttinga 8X-B. Dieses Fernglas bestand aus Metall und Messing. Es steckte in einer Ledertasche, wog 488 Gramm und hatte die Seriennummer 42579. Das Göttinga 8X Modell B zeichnete sich durch seine Präzisionsoptik und die 8-fache Vergrößerung aus. Es war bei Naturbeobachter*innen und Outdoor-Enthusiast*innen sehr beliebt. Weit entfernte Objekte konnte man damit relativ genau sehen. 

Julius Adolf Hoyer und August Spindler gründeten die mechanischen und optischen Werkstätten Spindler & Hoyer 1898 in Göttingen. Sie spezialisierten sich auf Fernrohre, Mikroskope, Feldstecher und Kompasse. Ab 1935 ein Wehrmachtsbetrieb, konzentrierte sich die Firma auf die Produktion von optischen Instrumenten für Heer und Marine. Während des Zweiten Weltkriegs zählte Spindler & Hoyer zu den größten Rüstungsbetrieben in Niedersachsen und beschäftigte auch Zwangsarbeiter*innen. 

Der Name Spindler & Hoyer existiert heute nicht mehr. Die Produkte, einschließlich des Göttinga 8X Modell B, werden von Sammler*innen und Liebhaber*innen nach wie vor sehr geschätzt. Sie erinnern an eine Zeit, in der die Marke ein Symbol für Qualität und Handwerkskunst war.